Von: mk
Bozen – Nächste Woche beginnt das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz in Wiesen/Pfitsch mit den Arbeiten am Pfitscherbach.
Nach den heftigen Unwettern vom August 2012 wurde bereits ein erstes Baulos zum Schutz des Dorfes Wiesen umgesetzt. Nun folgt in einem zweiten Baulos die Absicherung des Pfitscherbaches auf einer Strecke von rund 1,1 Kilometern von der Dorfmitte abwärts.
“Um das Dorf Wiesen vor Überschwemmungen zu schützen, wird der orografisch rechte Damm des Pfitscherbaches erhöht und das Ufer befestigt”, erklärt Bauleiter Philipp Walder. Bei Hochwasser kann so der Bach auf der linken Uferseite über landwirtschaftlich genutzte Flächen abfließen; das Dorf bleibt verschont. Im Zuge der Arbeiten wird auch eine ökologische Aufwertung des Gewässerabschnittes erreicht, indem das Bachbett abschnittweise aufgeweitet und mit Steinen gestaltet wird. Zudem wird die ansonsten sehr regelmäßige und geradlinige Uferführung mit mehr Struktur und Nischen versehen.
Für die Dauer der Arbeiten, die sich voraussichtlich bis in die Sommermonate hinziehen, muss der orografisch rechte Damm gesperrt werden. Spaziergänger und Freizeitsportler werden über die bestehenden Brücken auf die linke Dammseite umgeleitet.
Das von Amtsdirektor Alexander Pramstraller ausgearbeitete Projekt wird über das EU-Programm “Investitionen in Wachstum und Beschäftigung (EFRE 2014-2020)” finanziert. Die Baukosten belaufen sich auf 1,3 Millionen Euro. Für die Verwirklichung sorgt das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz durch Vorarbeiter Otto Gruber und seinen Bautrupp.
Hochwasserschutz für Laas
Ende dieses Monats beginnt das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West in Laas mit dem zweiten Baulos zum Schutz vor Hochwasser.
Im Rahmen des Projektes “Flussgebietsplan Oberer Vinschgau – Etsch Dialog” sind auch die Wassergefahren für die Ortschaft Laas untersucht worden. “Es hat sich gezeigt, dass Ortsteile von Laas einer hohen bzw. sehr hohen Hochwassergefahr ausgesetzt sind”, berichtet der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger.
Um die Hochwassergefahr einzudämmen, die von der Etsch ausgeht, hat das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung West der Agentur für Bevölkerungsschutz in den vergangenen Jahren bereits verschiedene Verbauungsmaßnahmen verwirklicht. So wurde zum Beispiel oberhalb von Laas das Flussbett der Etsch aufgeweitet, um mehr Platz für ein eventuelles Hochwasser zu schaffen.
Nun geht es an die Realisierung des zweiten Bauloses: Im Zuge der Arbeiten wird das orografisch rechte Etschufer wird mit Hilfe von Zyklopensteinen und Beton gegen Erosion abgesichert. Zudem wird auf einer Länge von rund 140 Metern eine Brüstungsmauer errichtet. “Um das Mauerwerk dem historischen Ortskern anzupassen, wird luftseitig kein Beton sichtbar sein”, erklärt Bauleiter Julius Staffler.
An zwei Stellen errichten Vorarbeiter Hansjörg Stricker und sein Bautrupp mobile Hochwasserwände. An einer Stelle wird durch die mobile Wand der Zugang zur Etsch für Räumungen, Instandhaltungsarbeiten oder Notfälle ermöglicht. An der zweiten hingegen kann im Hochwasserfall die Öffnung bei der Laaser Marmorbahn verschlossen werden.
Die Finanzierung des Bauloses, das rund 250.000 Euro kostet, erfolgt über das EU-Programm EFRE 2014-2020 “Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“ Achse 4 Sicherer Lebensraum”.
Holzschlägerungsarbeiten für Hochwasserschutz
Am Jaufentaler-, Maulser- und Villnösserbach fängt das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord mit Durchforstung und Entfernung von Ufervegetation an.
“Das Ziel dieser Arbeiten”, erklärt der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger, “ist an allen Bächen dasselbe: den Schutz vor Hochwasser und Verklausungen zu erhöhen”.
Anfang kommender Woche beginnt das Amt für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz deshalb mit Holzschlägerungsarbeiten in Gasteig in der Gemeinde Ratschings. Um Platz für ein eventuelles Hochwasser zu schaffen und Verklausungen an Engstellen zu verhindern, wird am Jaufentalerbach die Ufervegetation durchforstet bzw. entfernt, wo es aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Betroffen ist der Bachabschnitt von Gasteig talauswärts bis zur Handwerkerzone von Ridnaun. Die Arbeiten werden von Vorarbeiter Roland Langgartner und seinen Männern durchgeführt. Geholzt wird am Jaufentalerbach auch taleinwärts von Gasteig. “Die Arbeiten in der Schlucht sind sehr gefährlich, sodass wir den Auftrag an eine spezialierte Firma vergeben mussten”, erklärt Projektant und Bauleiter Andreas Vettori.
Begonnen wird auch mit Holzschlägerungsarbeiten am Maulserbach in Mauls in der Gemeinde Freienfeld; gearbeitet wird vom Eisplatz taleinwärts.
Vorarbeiter Otto Gruber und sein Bautrupp beginnen ebenfalls kommende Woche damit, verschiedene Abschnitte des Villnösserbaches in der Gemeinde Villnöss auszuholzen.