Von: mk
Sterzing/Wiesen – “Wir haben das Bachbett des Eisacks auf einer Länge von rund 350 Meter aufgeweitet und eingetieft, um ein Jahrhundert-Hochwasser schadlos abzuführen”, berichtet Alexander Pramstraller, Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Nord der Agentur für Bevölkerungsschutz. Ein Jahrhundert-Hochwasser ist die Pegelhöhe oder Abflussmenge eines Gewässers, die im statistischen Mittel einmal alle 100 Jahre erreicht oder überschritten wird.
Gearbeitet wird am Eisack in Sterzing bereits seit mehreren Jahren: Zwischen der neuen Brücke nach Wiesen-Pfitsch und dem Wohnhaus Aukenthaler wurden mit Hilfe von Erdbetonsäulen im bestehenden Damm ein Dichtschirm, neue Uferschutzmauern und die Anbindung an die Promenade verwirklicht. Auch in diesem Abschnitt musste das Flussbett verbreitert werden, um die Durchflusskapazität zu erhöhen. Der derzeitige Eingriff betrifft den Bereich bis zur Flanserbrücke bei der Ampel. Gearbeitet wird fortlaufend in Richtung Norden.
Eine besondere Herausforderung stellt im Stadtbereich von Sterzing die geringe Grund- und Platzverfügbarkeit für die Baustellenlogistik dar. Die Länge der Bauphase richtet sich immer nach dem Wasserstand im Eisack, weshalb nur im Winter bzw. Frühjahr vor der Schneeschmelze und im Herbst gearbeitet werden kann. Ein zusätzliches Problem während der Arbeiten stellt der hohe Grundwasserstand im Umfeld der Baustelle dar.
Gemäß der EU-Wasserrahmenrichtlinie werden mit dem Hochwasserschutz gleichrangig die ökologischen Belange durch eine Verbesserung der Struktur der Bachsohle angestrebt, erklärt Projektant und Bauleiter Pramstraller. Durch die innerstädtische Lage des Projektes sind Aspekte der Freizeitnutzung von großer Bedeutung; sie werden durch die Verbesserung der Zugänglichkeit zum Gewässer berücksichtigt, etwa durch die Schaffung von lokalen Uferaufweitungen.
Als statischer Bauleiter zeichnet Ingenieur Jürgen Schäfer verantwortlich, für die Umsetzung Vorarbeiter Otto Gruber mit seinem Bautrupp.