Von: bba
Meran/Salurn – Seit dieser Woche sind zehn Mannschaften der Wildbachverbauung an Etsch und Seitenbächen zwischen Meran und Salurn wieder mit Uferpflegearbeiten befasst.
Der Wildbachverbauung obliegen die Instandhaltungsarbeiten und Gehölzpflege an der Etsch, seit vor 19 Jahren die Zuständigkeit für die Etsch vom Staat an das Land übergegangen ist. Im Zuge genau definierter Pflegearbeiten werden jährlich an Engstellen des Flusses und im Bereich von Brücken zu hohe Bäume abgeholzt, zu dichter Pflanzenbewuchs durchforstet oder entfernt und oft meterhohe Sandbänke abgetragen.
“Um für ein eventuelles Hochwasser gerüstet zu sein”, unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Rudolf Pollinger, “müssen wir der Etsch ausreichend Platz einräumen und Instandhaltungsarbeiten durchführen; es werden auch regelmäßig Sicherungsarbeiten an den Dämmen durchgeführt”. So wird etwa derzeit der Etschdamm bei Neumarkt und Salurn verstärkt, um Dammbrüche zu vermeiden.
Entlang der Flussabschnitte, die sich nicht in der Nähe von Brücken befinden und der Durchflussquerschnitt ausreichend groß ist, werden Ufergehölze lediglich durchforstet, um strukturiertere Bestände zu schaffen und die Vegetation jung und elastisch zu erhalten. Das gilt nicht nur für die Etsch, sondern auch für ihre Seitenbäche. Wo es der Platz erlaubt, bleiben bestehende Sand- oder Schotterbänke belassen oder es werden neue geschaffen.
“Überschwemmungen und Hochwasserereignisse in der Vergangenheit haben gezeigt, dass an kritischen Abschnitten der Etsch das Wasser nicht richtig abfließen kann”, erklärt Zivilschutz-Chef Pollinger. Vor allem Bäume und Sträucher, die auf großen Sandablagerungen an den Innendämmen wachsen und diese mit ihren Wurzeln durchdringen oder bei einem Hochwasser mitgerissen werden können, erhöhen sowohl das Risiko eines Dammbruchs als auch die Gefahr von Überschwemmungen. Bei Brücken und Engstellen können umgerissene und mitgeschwemmte Bäume den Fluss rückstauen und das Umland überfluten.
Zu den Pflegearbeiten gehört auch das Mähen der Dammböschungen und des Schilfröhrichts an den Böschungen auf der Innenseite des Flusses. “Bei den Arbeiten steht zwar immer der Hochwasserschutz im Mittelpunkt, aber wo es möglich ist, werden die ökologischen Erfordernisse naturnaher Lebensräume immer berücksichtigt”, unterstreicht Peter Egger, Direktor des Amtes für Wildbach- und Lawinenverbauung Süd.