Von: mk
Bozen – Der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes, Tony Tschenett, kritisiert mit Nachdruck die Maßnahme der Regierung, Schulklassen bereits mit einem positiven Covid-19-Fall in den Fernunterricht zu überstellen.
„Ich akzeptiere es nicht mehr, dass der Kampf zur Eindämmung von Covid-19 zu Lasten der Kinder geführt wird. Einerseits ist es Fakt, dass die Kinder in den jeweiligen Strukturen ihren Mundschutz tragen und flächendeckend getestet werden, andererseits weiß man auch, dass die Wahrscheinlichkeit einer möglichen Hospitalisierung bei Kindern kaum gegeben ist. Wäre es nicht gescheiter, den Kampf gegen die Pandemie in erster Linie bei jenen zu führen, die Risikogruppen sind und bei denen kaum die Einhaltung der gesetzlichen Regeln kontrolliert wird?“, so Tschenett.
Der ASGB-Chef fordert die Südtiroler Landesregierung auf, diesbezüglich zu intervenieren und die zuständigen Ministerien über den Umstand zu informieren, dass zumindest in Südtirol von Kindern die geringste Gefahr bei der Übertragung von Covid-19 ausgehe: „Maßnahmen zu Lasten der Kinder sollten die Ultima Ratio sein. Allein die Ankündigung, dass bereits bei einem Corona-Fall die gesamte Klasse in den Fernunterricht überstellt werden soll, hat unsere Telefonleitungen zum Glühen gebracht. Die Eltern wissen nicht mehr, wie sie die Betreuung gewährleisten sollen! Ich würde in dieser Hinsicht eher begrüßen, dass Beschäftigte in Betrieben und Gäste in Gaststätten viel rigider kontrolliert werden. Denn von jenen, die sich nicht an die entsprechenden Regeln halten, geht gewiss die größere Gefahr als von den Kindern aus!“