Von: mk
Bozen/Mailand – Eine bemerkenswerte Streikbeteiligung ist bei den lokalen Lebensmittelketten wie MPreis, Poli und Aspiag sowie im Tourismus und im Gastgewerbe zu verzeichnen. Das erklären zumindest die Fachgewerkschaften Filcams/Cgil, Fisascat/Cisl, Uiltucs und Asgb in einer Presseaussendung, die zum Arbeitsausstand im Handels- und Dienstleistungsbereich hatten.
In den MPreis-Verkaufsstellen in Prad, Schlanders, Naturns und Blumau lag die Streikbeteiligung bei 100 Prozent. Betroffen waren auch die MPreis-Supermärkte in Mühlen in Taufers, St. Pauls, Bruneck, Stern und Leifers. Eine große Beteiligung ist auch im Supertipp der Aspiag in Bruneck und in der Gastronomie bei Serenissima Ristorazione in Bozen zu verzeichnen.
In Mailand hat anlässlich des Streiks eine Großkundgebung stattgefunden, mit vielen Teilnehmern auch aus der Region Trentino-Südtirol. Diese waren mit vier Bussen angereist.
„Auch die Arbeitnehmer im Trentino und in Südtirol sind nach Mailand gefahren, um ihre ganze Enttäuschung über die Arbeitgeberverbände Confcommercio, Confesercenti, Federdistribuzione, Ancc-Coop, Confcooperative-Consumo e Utenza und Agci-Agrita zum Ausdruck zu bringen, welche die Kollektivverträge nicht erneuern wollen, die bereits Ende 2019 ausgelaufen sind“, so die Gewerkschaften. „Die Arbeitgeberverbände rücken von ihren unannehmbaren Vorschlägen nicht ab und verweigern angemessene Lohnerhöhungen.“
Im Vorfeld des italienweiten Streiks hatten die zuständigen Fachgewerkschaften in Südtirol im Dezember drei Protestaktionen in Bozen durchgeführt: vor dem Sitz des hds, vor dem Einkaufszentrum Twenty und vor dem Sitz des HGV.
„Bei dieser gewerkschaftlichen Mobilisierung geht es um wichtige Fragen, vor allem um die Anpassung der Löhne an die Inflation, welche die Kaufkraft der Beschäftigten des Sektors besonders in Südtirol stark geschmälert hat“, so die Gewerkschaftsvertreter. „Zudem fordern wir bei diesem Streik auch, dass mehr Beschäftigte Zugang zu den Leistungen der ergänzenden Gesundheitsfonds bekommen. Des Weiteren sind die Zahl der prekären Arbeitsverhältnisse und das Lohngefälle zwischen Frauen und Männern zu verringern. Schließlich braucht es Maßnahmen im Bereich der Geschlechterpolitik, so ist dafür Sorge zu tragen, dass Frauen den beruflichen Wiedereinstieg nach dem Mutterschaftsurlaub möglichst problemlos schaffen.“