Ex-Wirecard-Chef Braun kam bisher gut durch den Prozess

Wirecard-Prozess geht in die Sommerpause

Donnerstag, 03. August 2023 | 05:12 Uhr

Von: APA/dpa

Das Verfahren um den Milliardenbetrug bei dem früheren Dax-Konzern Wirecard geht am Donnerstag (9.00 Uhr) am Landgericht München I nach dem 58. der bisher angesetzten 100 Prozesstage in die Sommerpause. Als Zeuge geladen ist ein ehemaliger Mitarbeiter der internen Revision. Nach neun Monaten Verhandlungsdauer gibt es noch keinen Beweis, dass der frühere Wirecard-Chef Markus Braun am mutmaßlichen Betrug beteiligt gewesen ist.

Die Verteidiger des gebürtigen Österreichers warten nach wie vor auf eine Entscheidung des Gerichts über einen Berg von mehr als 400 Beweisanträgen, mit denen die Anwälte die Unschuld ihres Mandanten belegen wollen. Jüngst hatte sich auch Brauns flüchtiger Ex-Vorstandskollege Jan Marsalek über seinen Anwalt bei der Justiz gemeldet. In einem Brief soll der Wiener Medienberichten zufolge den Mitangeklagten Oliver B. belastet haben, der als Kronzeuge der Anklage gilt. Beobachter vermuten einen Deal zwischen Marsalek und Braun, der solcherart entlastet werden soll.

Absehbar ist auch, dass das Verfahren länger dauern wird als die bisher eingeplanten 100 Tage. “Das Gericht denkt über eine Beweisaufnahme bis in den Februar nach”, sagt ein Gerichtssprecher.