Von: mk
Bozen – Brennende Fragen zur Mobilität, dem neuen Gesetz „Raum und Landschaft“ und zu den akustischen Klassifizierungen in Gewerbegebieten standen im Mittelpunkt des zweiten Diskussionsabends der Veranstaltungsreihe „Wirtschaft im Gespräch“ im Salewa Hauptquartier mit Landeshauptmann Arno Kompatscher. Organisiert wurde er vom Südtiroler Wirtschaftsring – Economia Alto Adige (swrea).
„Es stehen große Herausforderungen an die wir nur im gemeinsamen Austausch lösen können: Etwa bei der Mobilität, der Raumordnung oder den akustischen Klassifizierungen in Gewerbegebieten“, betonte Barbara Giordano, Bezirkspräsidentin von Bozen und Umgebung.
Gesamtkonzept und keine Insellösungen
Die Landeshauptstadt Bozen ist ein Verkehrsknotenpunkt für ganz Südtirol und leidet bereits seit einiger Zeit unter einem akuten Mobilitätsproblem. Hier brauche es dringend Lösungen, waren sich die rund 100 anwesenden Wirtschaftstreibenden einig. „Wir arbeiten intensiv an einem Gesamtkonzept, denn wir wollen keine Insellösungen“, entgegnete Kompatscher und präsentierte den Unternehmerinnen und Unternehmern den Südtiroler Mobilitätsplan samt Maßnahmenpaket für die Landeshauptstadt, der Schritt für Schritt umgesetzt wird. Was den öffentlichen Nahverkehr für Südtirol angeht, ist es Ziel der Landesregierung ganz Südtirol mit einem Halbstundentakt zu bedienen und einem Viertelstundentakt auf den Abschnitten Meran bis Bozen, Brixen bis Bozen und Unterland bis Bozen. „Mit einem gut funktionierenden öffentlichen Nahverkehr, bieten wir den Südtirolern eine bessere Alternative zum Auto. Auch damit vermeiden wir Verkehr auf der Straße“, so der Landeshauptmann.
Wertausgleich und Siedlungsgrenze sind heiß diskutierte Themen
Ein immer wieder heiß diskutiertes Thema beim neuen Gesetz „Raum und Landschaft“ ist der Wertausgleich. Dazu erklärte Kompatscher, dass dieser nur mehr dann vorgesehen sei, wenn außerhalb des Siedlungsgebietes eine neue Zone für touristische Entwicklung ausgewiesen werde. Strukturschwache Gemeinden könnten zudem auf die Einhebung verzichten, „denn wenn jemand beispielsweise in Martell ein Hotel baut, dann stützt das auch den Wirtschaftskreislauf einer strukturschwachen Gemeinde“, so der Landeshauptmann. Zur Siedlungsgrenze unterstrich Kompatscher, dass es im Interesse der Gemeinde ist, die Siedlungsgrenze im Sinne einer positiven Entwicklung festzulegen. Der Vorteil: Bauleitplanänderungen sind zukünftig reine Angelegenheit der Gemeinde.
Handwerkliche und industrielle Tätigkeit sichern
Zum Thema Akustische Klassifizierungen in Gewerbegebieten erklärte Kompatscher, dass das Gesetz keineswegs die Absicht habe, die Tätigkeit einzuschränken. Im Gegenteil: Es ist notwendig die handwerkliche und die industrielle Tätigkeit auch in Zukunft zu sichern. „Gleichzeitig geht es darum die Lärmbelastung für Mensch und Umwelt zu vermeiden“, so Kompatscher.
Herausforderungen gemeinsam angehen
Den Abschluss machte Präsident Leo Tiefenthaler: „Die Veranstaltungsreihe „Wirtschaft im Gespräch“ bringt Vertreter aller Wirtschaftssektoren zusammen. Dieser Austausch ist wichtig, um die großen Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu diskutieren und an Lösungen zu arbeiten.“ Moderiert wurde die Veranstaltung von Christian Pfeifer, Chefredakteur der Südtiroler Wirtschaftszeitung.