Von: mk
Vahrn – Auf Einladung der beiden Vorsitzenden der SVP-Bezirkswirtschaftsausschüsse des Eisack- und Wipptals, Heinrich Ferretti und Josef Tschöll, trafen sich am vergangenen Freitag Unternehmer und Wirtschaftstreibende im Firmengebäude der Beton Eisack GmbH in Vahrn, um mit dem Geschäftsführer der A 22, Walter Pardatscher die Bedeutung der Brennerautobahn als Wirtschaftsfaktor für Südtirol zu erläutern. Dabei wurden aktuelle Schwierigkeiten und das große Potential der Autobahn beleuchtet.
Rund 70 Prozent des Verkehrs im Abschnitt Brenner – Affi sind Ziel- und Quellverkehr. Knapp 45 Prozent des gesamten Lkw-Verkehrs betreffen direkt Südtirol. Allein das verdeutlicht die enorme Bedeutung dieser Infrastruktur für die Wirtschaft und den Produktionsstandort Südtirol. „Die Autobahn ist ein tragender Pfeiler für die Wirtschaft und den Wohlstand Südtirols. Weitere Verkehrsrestriktionen und Mauterhöhungen werden das Problem nicht lösen, sondern lediglich die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes schwächen.“ so Josef Tschöll. „Unser Ziel muss es sein, dass Südtirol nicht nur die Last des Verkehrs der A 22 zu tragen hat, sondern dass ein möglichst großer Teil der Wertschöpfung aus der Autobahn im Land bleibt – so zum Beispiel in Hinblick auf die Raststätten,“ betont Heinrich Ferretti.
Walter Pardatscher, Geschäftsführer der Brennerautobahn AG gab einen Überblick zum historischen Hintergrund, zu den wirtschaftlichen Daten, der Verkehrsentwicklung und der Sozialbilanz. Im Durchschnitt befahren heute 43.000 Fahrzeuge täglich in beiden Fahrtrichtungen die Brennerautobahn. Der kritische Punkt liege bei 3.300 Fahrzeugen pro Stunde. Die Überschreitung dieser Schwelle bringe unvermeidlich Nachteile durch die Bildung von Warteschlangen, so Pardatscher. In der anschließenden Diskussion wurde das erhöhte Verkehrsaufkommen insbesondere zu den Ferienzeiten und den daraus resultierenden Staus erörtert. Für die gesamte Wirtschaft, insbesondere den Tourismus sind diese mit starken negativen Auswirkungen verbunden. Pardatscher wies auf die Maßnahmen hin, welche die Brennerautobahn AG in diesem Bezug getroffen hat. „Um die Belastungen reduzieren zu können haben wir folgende Maßnahmen getroffen: Infokampagne Sommerreiseverkehr 2017, Baustellen-Stopp in den Sommermonaten und über die Oster- und Weihnachtsfeiertage außer nachts zwischen 22 und 7 Uhr, Gewährleistung von 2 befahrbaren Fahrspuren in beiden Fahrrichtungen, Fahrverbot für den Schwerverkehr, die Aufstockung des Personals sowie Zusatzinformationen zur Maut an der Mautstelle Sterzing,“ so Pardatscher.
Auf besonderes Interesse stießen auch Pardatschers Ausführungen zur künftigen Entwicklung bzw. zu den nächsten geplanten Schritten der Brennerautobahn in Hinblick auf das unterschriebene Einvernehmensprotokoll, Wirtschafts- Finanz und Investitionsplanplan.
„Wir werden sicher weitere Veranstaltungen zum Thema Autobahn abhalten, um durch sachliche Information und Meinungsaustausch die bestmöglichste Nutzung dieser essentiellen Verkehrsverbindung sowohl aus Sicht der Wirtschaft, als auch der Umwelt zu erreichen“, betonen die Organisatoren Heini Ferretti und Josef Tschöll.