Hilfe für Demenzkranke und Angehörige

„Wissen hilft“ – Projekt von ASAA und Volksbank

Donnerstag, 06. Juni 2024 | 15:46 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Über hundert Interessierte waren der Einladung gefolgt. Die Volksbank und der Verein ASAA haben sich zu einem dreijährigen Nachhaltigkeitsprojekt zusammengetan, das Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zugutekommt. Mit Unterstützung der Bank sollen jährlich allen Vereinsmitgliedern 200 Voruntersuchungen und 200 praktische Beratungen für die Hauspflege kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Volksbank-Generaldirektor Alberto Naef eröffnete die Veranstaltung und erklärte, dass diese Partnerschaft im Sinne des Programms „Helfende Hand“ zustande gekommen sei, mit dem die Bank konkret auf die Bedürfnisse der Gesellschaft eingehen wolle.

ASAA-Präsident Seitz stellte die Zielsetzungen des ehrenamtlichen Vereins kurz vor und betonte, dass man sich während seines nunmehr 25-jährigen Bestehens veränderten Bedingungen habe anpassen müssen: „ASAA geht es darum, die bestehenden Hilfen, die oft überhaupt nicht oder viel zu spät in Anspruch genommen werden, zu ergänzen.“ Daher bemühe sich ASAA schon seit längerem um Fachleute, die die Betroffenen – Kranke wie Angehörige – mit Informationen versorgen und praktisch beraten können. Diese Fachleute kamen dann selbst zu Wort und erläuterten kurz anhand von Folien, welche Dienste sie für den Verein abdecken.

Den Anfang machte der Psychologe Michele Piccolin, der seit Jahren ein neuropsychologisches Screening anbietet. Diese Untersuchung ist einerseits für Personen gedacht, die selbst Veränderungen feststellen und sich vergewissern wollen, ob diese krankhaft sein können, andererseits für Kranke und ihre Angehörigen, die die jeweilige Situation abklären möchten und weiterführende Beratung benötigen. Die Ergebnisse verschiedener Tests werden innerhalb einer Woche mitgeteilt und besprochen.

Die Ergotherapeutin Kathrin Malfertheiner gab anschließend Auskunft darüber, was sie bei Hausbesuchen Menschen mit Demenz und pflegenden Angehörigen vermitteln und raten kann. „Es geht um den Erhalt der größtmöglichen Selbstständigkeit“, betonte sie, und dazu gebe es unterschiedliche Programme je nach Schweregrad der Erkrankung.

Die Krankenpflegerin Anna Fink, die als aktives Mitglied des Vereins die spezielle Ausbildung in Validation nach Naomi Feil abgeschlossen hat, erläuterte die einfühlsame Haltung und Kommunikationsmethode, die eingesetzt werden kann, wenn sprachliche Mitteilung nicht mehr funktioniert.

Als Rechtsberater begleitet Alexander Kritzinger schon lange den Verein, auch gemeinsam mit dem Präsidenten Seitz auf Vorträgen überall im Land. Sein Anliegen ist es, die Einrichtung der Sachwalterschaft den Betroffenen nahe zu bringen und nahe zu legen. Aus Sicht der Bank, ihrer Pflicht und Verantwortung gegenüber der Kundschaft, ergänzte zum Abschluss auch Luca Lattanzio die Empfehlung, dieses Instrument zum Schutz des Vermögens in Anspruch zu nehmen.

Einzelne Meldungen aus dem Publikum dienten dazu, weiter gehende Erklärungen zu erfragen und auf Erfahrungen mit (bekannten) Missständen hinzuweisen. Präsident Seitz erinnerte daran, dass sich ASAA selbst als Anwalt der Betroffenen sehe und das öffentliche System nicht behindern, sondern unterstützen wolle. Und Manuela Miorelli, die Nachhaltigkeitsbeauftragte der Volksbank, ergänzte, dass alle, die Hilfe brauchen, diese auch beanspruchen und bekommen sollten: „Niemand ist allein!“

Bezirk: Bozen

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