Von: luk
Bozen – Zehn Milchbotschafterinnen sind in diesem Schuljahr wieder unterwegs und erzählen den Kindern, warum der Käse Löcher hat und was eine Kälbertränke ist: Ein Projekt, das nachhaltig ist.
„Bäuerinnen sind die Produzentinnen des Rohstoffes Milch und deshalb authentische Botschafterinnen dieses Produktes. Sie erzählen aus erster Hand von ihrem Leben auf dem Hof, übermitteln die Werte des Landes und die Leidenschaft zum Produkt. Niemand sonst könnte dies glaubwürdiger tun“, sagt die Direktorin vom Sennereiverband Südtirol Annemarie Kaser. Jedes Jahr besuchen die Milchbotschafterinnen an die ca. 300 Klassen, in diesem Schuljahr waren das an die 4.250 Drittklässler. In eineinhalb Stunden erfahren sie praxisnahes Wissen rund um die wertvolle Milch. Petra Eisenstecken vom Deutschen Schulamt erklärt wie das Wissen für die Schüler greifbar gemacht und nachhaltig gefestigt wird: „Ob Stadt- oder Landkinder: Die Kinder müssen Bezug nehmen können. Jedes Kind hat schon mal miterlebt wie die Milch überkocht oder Käse mit Löchern betrachtet. Hier knüpfen die Milchbotschafterinnen an und regen die Kinder zum Nachdenken an!“ Heu an dem gerochen wird oder eine Kälbertränke machen die Informationen greifbarer. Und genau deshalb braucht es die Bäuerinnen.
Die Milchaktion nimmt auch Einzug in die ganze Familie. Während der Stunde wird immer ein Milchprodukt erzeugt, meistens Butter, erzählt Milchbotschafterin Klara Oberhofer: „Das Schöne ist, dass die Kinder danach zu Hause auch Butter schlagen wollen. Das zeigt, wie nachhaltig unsere Tätigkeit ist“. Auch Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer verweist auf die Nachhaltigkeit des Milchprojektes: „Wenn beim Kauf oder beim Trinken der Milch aus der Milchpackung an die Milchbäuerin und an ihre Kühe gedacht wird, haben wir schon etwas bewegt!“
Das Milchprojekt wird von IDM Südtirol im Auftrag vom Sennereiverband Südtirol und in Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen-Dienstleisterinnen organisiert. Carolina Zancanella, IDM Südtirol, ist überzeugt: „Das Milch-Schulprojekt mit den Südtiroler Bäuerinnen läuft bereits seit mehreren Jahren und beruht auf einer sehr guten Zusammenarbeit. Sie sind für uns die richtigen Botschafterinnen, um den Kindern zu vermitteln, wie wichtig ihr täglicher Einsatz auf dem Bauernhof ist. Sie sind authentisch und das gefällt den Kindern.“
Parallel zum Milchschulprojekt findet von Mitte November bis Mitte Februar auch das Apfelschulprojekt statt. Rund 250 Klassen nahmen am Projekt teil, insgesamt 3.800 Viertklässler erfahren die Welt des Apfels. Die Schulhefte werden mit knackigen Apfelstücken getauscht und statt mathematischen Formeln werden verschiedene Apfelsorten verkostet: Für die Kinder ein nachhaltiges Erlebnis, das Früchte trägt, ist Landesbäuerin Erschbamer überzeugt.