Von: luk
Bozen – Die heimischen Unternehmen benötigen Arbeitskräfte und sind bemüht, für die eigenen Mitarbeiter die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie im Betrieb und somit auch in Südtirol bleiben. Immer mehr Unternehmen versuchen auch, Mitarbeiter von außerhalb des Landes zu gewinnen. Für diese ist es aber sehr schwer, in Südtirol Fuß zu fassen. Eines der Hauptprobleme ist dabei der Wohnungsmarkt. Es gibt kaum verfügbaren und bezahlbaren Wohnraum. Damit sich die Unternehmen auch in Zukunft weiterentwickeln können, muss geeigneter Wohnraum geschaffen werden.
Seit geraumer Zeit weisen die Südtiroler Arbeitsmarktdaten eine positive Entwicklung auf. Die Beschäftigungsquote ist 2022 mit 74,1 Prozent (Altersgruppe 15-64 Jahre) auf ein Höchstniveau gestiegen und die Arbeitslosenquote mit 2,3 Prozent sehr niedrig. Zudem zeigen die Daten der Excelsior-Umfrage bei den Südtiroler Unternehmen einen steigenden Bedarf an Fachkräften. Immer mehr Unternehmen tun sich schwer, die benötigten Mitarbeiter am heimischen Arbeitsmarkt zu rekrutieren.
Aber auch die Anwerbung von Mitarbeitenden von außerhalb des Landes gestaltet sich schwierig. Die Südtiroler Betriebe stehen dabei in direkter Konkurrenz mit internationalen Unternehmen, welche potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Konditionen bieten können. Für die heimischen Unternehmen kommt mit dem akuten Mangel an Wohnraum eine zusätzliche Hürde dazu. Das zeigt eine Erhebung des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen, welche im Rahmen der Brain-Drain-Studie unter Personen durchgeführt wurde, die nach Südtirol zugewandert sind.
Bei vielen Aspekten schneidet Südtirol dabei sehr gut ab und wird als attraktiv eingestuft. So wird die hohe Lebensqualität und das große Sport- und Freizeitangebot hervorgehoben, aber auch auf die moderne Verkehrsinfrastruktur und das gute Schulsystem hingewiesen. Der kritischste aller untersuchten Aspekte ist hingegen das mangelnde Wohnungsangebot in Südtirol. Das betrifft sowohl die Schwierigkeiten, bezahlbaren Wohnraum als Eigentum zu erwerben, als auch den Mangel an freien Mietwohnungen.
Handelskammerpräsident Michl Ebner unterstreicht: „Damit die Unternehmen auch in Zukunft die eigenen, qualifizierten Arbeitskräfte halten sowie von außerhalb Südtirols gewinnen können, muss das Wohnangebot ausgebaut werden und zwar sowohl was das Wohneigentum betrifft als auch den Mietsektor.“
Für Personen, die sich aus Arbeitsgründen in Südtirol aufhalten oder aus beruflichen Gründen wieder nach Südtirol zurückkehren, hat die Handelskammer Bozen im Rahmen der Initiative Work in Südtirol unter anderem einen Welcome Service eingerichtet. Dieser bietet vielfältige Informationen und Orientierung zu Themen wie Einreise und Aufenthalt, Wohnen, Gesundheitsversorgung, Steuern, digitale Identität, Mobilität, Schule, Kinderbetreuung, Sprachen und vieles mehr.
Nähere Informationen unter www.handelskammer.bz.it > Work in Südtirol.