Stellungnahme des Unternehmerverbandes zur Südtirol-Wahl

“Wollen nicht über einzelne Kandidaten auf Wählerwillen einwirken”

Mittwoch, 25. Oktober 2023 | 15:44 Uhr

Von: luk

Bozen – Drei Tage nach den Landtagswahlen 2023 in Südtirol nimmt der Präsident des Untenrehmerverbandes Heiner Oberrauch Stellung zum Wahlergebnis. Er ruft nun alle Akteure zur Besonnenheit und Zusammenarbeit auf. Unter anderem betont er, dass der Ausgang der Wahl ihn noch mehr bestärkt hat, dass es nicht die Aufgabe des Unternehmerverbandes sei, über einzelne Kandidaten auf den Wählerwillen einzuwirken.

Bekanntermaßen wurden die sogenannten “Lobbies” von den Wählerinnen und Wählern abgestraft. Der Südtiroler Bauernbund schaffte es nicht, erneut vier “seiner” Kandidaten im Südtiroler Landtag zu platzieren. Jene SVP-Kandidaten, die der HGV und der LVH unterstützt haben, schafften den Sprung ins hohe Haus gar nicht.

Ich bin überzeugt: Südtirol kann der Lebensraum der besten Ideen sein. Und unsere Aufgabe – damit meine ich jene unseres Verbandes – ist es, mit guten Ideen zur Verwirklichung dieser Vision beizutragen.

Der Ausgang der Landtagswahl 2023 hat mich und unseren Verband in der Überzeugung bestärkt, dass es nicht unser Auftrag ist, über die Unterstützung einzelner Kandidatinnen und Kandidaten auf den konkreten Wählerwillen einzuwirken, sondern uns parteiunabhängig für Rahmenbedingungen einzusetzen und damit zum verantwortungsvollen Handeln und zum Wohlstand unseres Landes beizutragen. So stärken wir Südtirol – besonders mit Rücksicht auf die künftigen Generationen.

Die politischen Verantwortungsträger sind nun gefordert, so schnell wie möglich ein starkes Team mit Sachkompetenz aufzustellen, mit dem wir die großen Herausforderungen – ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit – angehen können. Die Kompetenz, und nicht die Zugehörigkeit zu Bezirken oder Lobbys, muss für die Zusammensetzung der neuen Landesregierung entscheidend sein. Auch dem klaren Wählerwillen nach Erneuerung muss Rechnung getragen werden.

Konzentrieren wir uns wieder auf das Gemeinsame und nicht auf das Trennende. Die Stärke Südtirols ist seit Jahrzehnten das Verbindende und darauf müssen wir uns rückbesinnen. Diese Verantwortung tragen wir alle: Verbände, Medien und Politik.

Die guten Ideen müssen gemeinsam vorangebracht werden, im Dialog zwischen politischen Institutionen, Sozialpartnern, Familien- und Jugendverbänden, Organisationen, die sich für das Allgemeinwohl einsetzen.

Auch die Zusammenarbeit zwischen Regierung und Opposition braucht eine neue Qualität: Die Opposition sollte gute Dinge der Landesregierung unterstützen und umgekehrt sollte die Mehrheit auch die guten Vorschläge der Opposition wertschätzen und dankend aufnehmen.

Unser Auftrag als Unternehmerverband bleibt dabei jener, uns mit unseren Vorschlägen einzubringen und allen politischen Vertreterinnen und Vertreter in beratender Funktion zur Seite zu stehen: offen, unabhängig, sachlich. Unser Positionspapier „5×5: 5 Prioritäten für die kommenden 5 Jahre“ geht genau in diese Richtung.

Bezirk: Bozen