Von: luk
Bozen – Mit Stichtag 31. Dezember 2023 lebten laut Landesstatistikamt ASTAT insgesamt 55.913 Menschen ohne italienische Staatsbürgerschaft in Südtirol – das entspricht einem Anteil von 10,4 Prozent an der Gesamtbevölkerung. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Anstieg von 3.266 Personen bzw. 6,2 Prozent. Seit 2003 hat sich die Zahl der ausländischen Wohnbevölkerung damit verdreifacht.
Der Anstieg ist vor allem auf die positive Wanderungsbilanz zurückzuführen: 7.524 Personen mit ausländischem Pass zogen 2023 zu, davon mehr als die Hälfte aus dem Ausland. Gleichzeitig verließen 3.680 Personen Südtirol, woraus sich ein Wanderungsgewinn von 3.844 Personen ergibt. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung – also die Differenz zwischen Geburten und Sterbefällen – fiel ebenfalls positiv aus: 601 Neugeborenen standen 124 Todesfälle gegenüber.
Die ausländische Bevölkerung ist im Schnitt deutlich jünger (37,2 Jahre) als die italienische (44,5 Jahre), weist eine höhere Geburtenrate auf (11,1 gegenüber 8,5 Promille) und lebt überwiegend in Städten: 27,7 Prozent in Bozen, 13,1 Prozent in Meran, 4,9 Prozent in Brixen. In 22 Gemeinden liegt der Ausländeranteil über dem Landesdurchschnitt, besonders hoch ist er in Franzensfeste (29,8 Prozent), Waidbruck (21,9 Prozent) und Brenner (19,1 Prozent).
Menschen aus 150 Nationen leben in Südtirol. Die größte ausländische Community stellen Albaner (6.924), gefolgt von Deutschen (4.698), Pakistanis (4.038), Rumänen (3.930), Marokkanern (3.406) sowie Bürgern aus dem Kosovo (2.556) und der Ukraine (2.431). EU-Bürger machen rund ein Drittel der ausländischen Wohnbevölkerung aus.
Die Mehrheit der ausländischen Bevölkerung ist unverheiratet, lebt allein und ist weiblich (51,6 Prozent). Besonders auffällig ist das Ungleichgewicht zwischen den Geschlechtern je nach Herkunftsregion – während Bürger aus Ostasien mehrheitlich weiblich sind, dominieren in vielen afrikanischen und asiatischen Gruppen die Männer.
Südtirols Gesellschaft wird damit nicht nur zahlenmäßig, sondern auch kulturell immer vielfältiger.
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