Von: Ivd
Bozen – „Zero discrimination“ gehört in mehreren Kletterhallen des AVS seit einigen Jahren dazu. Federführend hat sich Claudia Larcher vom AVS Meran dafür eingesetzt. Nun gibt es inklusive Kletterkurse in den Kletterhallen von Meran, Bruneck, Brixen und Sterzing. Demnächst startet eine Multiplikatorenausbildung.
„Für den AVS ist es wichtig, alle einzubinden, jeder gehört dazu, der unsere Werte teilt und weiterträgt: Es geht uns darum, den alpinen Lebensraum als solchen im Ganzen zu schützen und zu erhalten. Dafür stehen wir. Unsere inklusiven Kletterkurse sind ein Zeichen, zu zeigen, dass Klettern nicht nur etwas für athletische Menschen ist“, sagt AVS-Präsident Georg Simeoni. Der morgige internationale Zero discrimination day ist Anlass, das Thema in den Mittelpunkt zu rücken, der AVS versucht aber bereits seit einigen Jahren, das Prinzip im Alltag umzusetzen. „Klettern ist ein Sport, der sich für jede und jeden bestens eignet. Genau deshalb ist es an der Zeit, gemeinsam stark zu werden: So bunt wie die Klettergriffe an den Wänden sind, so vielfältig kann die Gruppe sein, die diese erklimmt“, so Simeoni
„Wir möchten Berührungsängste abbauen, unser Ziel ist es, dass es normal ist, dass in Kletterhallen Menschen mit und ohne Beeinträchtigung klettern“, sagt Claudia Larcher. Sie ist Integrationskindergärtnerin und Übungsleiterin in der AVS-Kletterhalle in Meran. „Bei uns gibt es je eine fixe inklusive Kinder- und eine Jugendklettergruppe pro Woche“, erzählt sie. Etwa zur Hälfte haben die Kinder eine Beeinträchtigung – von Downsyndrom über Magersucht oder andere Suchtprobleme, aber auch teils schwere körperliche Beeinträchtigungen. „Wir haben das Glück, dass in Südtirol die Kinder schon im Kindergarten und Schule inklusiv erzogen werden. Dennoch gibt es anfangs oft Berührungsängste, die sich aber schnell auflösen. Unsere inklusiven Gruppen sind beliebt, weil es hier überhaupt keinen Leistungsdruck gibt“, erzählt Claudia Larcher.
Die Kletterkurse werden im Netzwerk mit der Vereinigung „IWDR“ (ich will da raus – Seilschaft Inklusion“), welche von den Huberbuam initiiert wurde, organisiert. „Wir pflegen einen tollen Austausch, es gibt einmal pro Jahr Netzwerktreffen, wir bekommen auch Unterstützung bei (technischen) Fragen, beispielsweise, wie wir es schaffen können, einen körperlich schwer beeinträchtigten Jugendlichen in die Wand zu bekommen“, sagt Claudia Larcher.
Um die Idee des inklusiven Kletterns und Unterwegsseins zu verbreiten und immer mehr Bereiche im AVS inklusiv zu gestalten, findet demnächst eine vereinsinterne Multiplikatorenausbildung statt, und zwar am 15. März im Kletterzentrum Bruneck.
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