Die Finanzierung der Projektgesellschaften hängt in der Schwebe

Zukunft von Signa-Projektgesellschaften weiter offen

Mittwoch, 24. Januar 2024 | 16:15 Uhr

Von: apa

Die Zukunft der Projektgesellschaften der insolventen Signa-Immobilienfirma Development ist auch nach dem gestrigen Gläubigerausschuss fraglich. Diese benötigen bekanntlich eine Liquiditätsspritze, um sich über Wasser zu halten. Über die Ergebnisse der Sitzung wurde Stillschweigen vereinbart, wie es am Mittwoch aus Gläubigerschützerkreisen gegenüber der APA hieß. Das Firmengeflecht rund um Investor René Benko erodiert indessen weiter, die Signa SFS meldete heute Konkurs an.

Signa-Sanierungsvorstand Erhard Grossnigg hatte unlängst eine millionenschwere Summe von den Bestandsinvestoren gefordert, um die Finanzierung der Projektgesellschaften der Signa Prime und Development zu sichern. Eine entsprechende Frist verstrich am 15. Jänner ohne Ergebnisse. Im Raum steht nun ein Massekredit für Projektgesellschaften der beiden Firmen. Ein Massedarlehen ist vorrangig gegenüber den Forderungen, die vor Insolvenzeröffnung aufgenommen wurden.

Während sich die Signa offenbar immer noch auf Geldsuche befindet, setzt sich der Insolvenzreigen im Firmengeflecht fort. Erwischt hat es weitere deutsche Projektgesellschaften, wie aus Medienberichten vom Mittwoch hervorgeht. Laut deutschem “Tagesspiegel” sind die Signa-Prestigeprojekte um die Karstadt-Immobilien am Hermannplatz und am Kurfürstendamm 231 in Berlin pleite. Weitere Insolvenzen gab es auch in München, dort sei unter anderem die Eigentümergesellschaft des Galeria-Gebäudes am Rotkreuzplatz insolvent, berichtet die Münchener “Abendzeitung”.

Der “Standard” schrieb zuletzt von 32 deutschen Development-Tochtergesellschaften, die alleine am vergangenen Donnerstag Insolvenz anmelden mussten. Am vergangenen Freitag war die Insolvenz der Eigentümerin des wertvollen Elbtower-Grundstücks, die Elbtower Immobilien GmbH & Co. KG, publik geworden.

Am Mittwoch gesellte sich die Pleite der Signa SFS dazu. Das Unternehmen wurde 2022 als Signa Lima GmbH gegründet und leistet Finanzierungsberatung für SIGNA-Gesellschaften mit überwiegend österreichischen Kreditinstituten. Heute wurde der Antrag auf ein Konkursverfahren gestellt, die Verbindlichkeiten liegen bei 23,3 Mio. Euro. Betroffen sind vier Mitarbeiter und 24 Gläubiger. Einer der Gläubiger ist wohl auch die Firma des Ex-Kanzlers Sebastian Kurz, SK Management. Diese hat dem Signa-Unternehmen im Vorjahr 2,4 Mio. Euro in Rechnung gestellt, davon seien aber erst 750.000 Euro bezahlt worden.

Das Großprojekt Vienna Twentytwo der Signa Development AG und ARE in Wien hält sich inzwischen weiterhin über Wasser. Der Bau sei bereits zu 80 Prozent abgeschlossen und laufe weiter, hieß es am Mittwoch von der staatlichen Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) zur APA. Bei Vienna Twentytwo handelt es sich um ein teilweise bereits errichtetes Quartier in der Wiener Donaustadt.