Von: luk
Bozen/Ludwigshafen – Kann erneuerbare Energie auch in Südtirol „grünen” Wasserstoff erzeugen? Der Verantwortliche des Bereichs Geschäftsentwicklung im Südtiroler Energieverband Asko Rienzner nahm an einem Treffen des „Netzwerks Wasserstoff“ in der Unternehmenszentrale des Chemiekonzerns BASF in Ludwighafen teil. Auf dem BASF-Gelände, dem größten Chemiekomplex der Welt, besichtigten die Tagungsteilnehmer die Baustelle eines Protonenaustausch-Membran-Elektrolyseurs (PEM) – ein wichtiges Pilotprojekt für die industrielle Produktion von „grünem“ Wasserstoff. Mit einer Leistung von 54 Megawatt und einer Kapazität von bis zu 8.000 Tonnen Wasserstoff pro Jahr wird der PEM-Elektrolyseur nach Fertigstellung einer der größten seiner Art in Deutschland sein. Betrieben mit Strom aus erneuerbarer Energie aus den Off-Shore-Windparks in der Nordsee wird diese innovative Anlage ab 2025 ausschließlich CO2-freien Wasserstoff erzeugen und damit die Treibhausgasemissionen an diesem BASF-Standort um jährlich bis zu 72.000 Tonnen senken.
An dem Netzwerk-Treffen „Industrie und Wasserstoff” in Ludwigshafen beteiligten sich – neben Geschäftsführern von internationalen Stadtwerken – auch der Staatssekretär aus dem Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Bundeslands Rheinland-Pfalz, Michael Hauer, sowie der Geschäftsführer der BASF Renewable Energy GmbH Horatio Evers.
Das „Netzwerk Wasserstoff“ – dem der SEV angehört – war im Mai 2023 im Europäischen Verband der unabhängigen Energieverteiler GEODE gegründet worden. Der Wasserstoff-Cluster will die Möglichkeiten der Nutzung von Wasserstoff als Ersatz für fossiles Gas sowie die Rolle von Verteilnetzbetreibern und Stadtwerken in der Wasserstoffwirtschaft untersuchen.
Dem internationalen GEODE-Verbund gehören 85 Betriebe und Verbände in 15 europäischen Ländern an wie der Südtiroler Energieverband SEV, Finnish Energy, der schwedische Branchenverband Swedenergy, zahlreiche Stadtwerke in Deutschland oder die Wiener Netze GmbH in Österreich. Als „Stimme der lokalen Energieverteiler in Europa“ vertritt GEODE in der EU-Hauptstadt Brüssel die Interessen von zirka 1.400 europäischen Einzelunternehmen, die für 100 Millionen Kunden Energienetze betreiben und Energie-Dienstleistungen anbieten.