Von: mk
Unterinn – In den letzten Jahren ist die Lehrlingssuche für Südtiroler Unternehmen schwieriger geworden. Deshalb sollten Betriebe attraktive Rahmenbedingungen bieten, um geeignete Auszubildende für sich zu gewinnen. Über die Zukunftsperspektiven für die Lehre in Südtirol diskutierten Experten und Unternehmer bei der Abschlussveranstaltung der „Zukunftswerkstatt Südtirol“, die Ende Mai in der Tischlerei Prast in Unterinn am Ritten stattfand.
Die duale Ausbildung in Südtirol zeichnet sich durch eine hohe Qualität aus. Sinkende Lehrlingszahlen zeigen jedoch, dass es notwendig ist, das Image der Lehre zu verbessern. Betriebe können wesentlich dazu beitragen, die Lehre bei den Jugendlichen beliebter zu machen. Ein größeres Engagement in der Berufsorientierung, eine gerechte Ausbildungsvergütung sowie berufliche Entwicklungs- und Aufstiegschancen im Betrieb, aber auch weiche Faktoren wie Aufmerksamkeit, Wertschätzung und ein respektvoller Umgang mit Mitarbeiter/innen machen einen Ausbildungsplatz für Jugendliche attraktiver.
Der Generalsekretär der Handelskammer Bozen, Alfred Aberer, ist überzeugt: „Es ist wichtig, dass die Unternehmen die Bedürfnisse der Jugendlichen erkennen und ihr Ausbildungsangebot daran orientieren. Auf diese Weise wird man als Betrieb zum interessanten Arbeitgeber.“
Matthias Prast, Geschäftsführer und Mitinhaber der Tischlerei Prast, betont: „Schon seit jeher investiert unser Betrieb stark in die Ausbildung von Lehrlingen, denn nur qualifizierte Fachkräfte ermöglichen uns hochwertige Produkte herzustellen. Auch in Zukunft wird unsere Tischlerei ein Ausbildungsbetrieb bleiben, um unserem Fachkräftebedarf frühzeitig zu decken.“ Die Tischlerei Prast aus Unterinn/Ritten beschäftigt 11 Mitarbeiter/innen und ist auf die Planung und Produktion von handgefertigten Möbeln auf Maß spezialisiert.
Prof. Eckart Severing von der Universität Erlangen berichtete über die Ausbildungssituation in Deutschland und erörterte Chancen für Südtirol. Die Erfahrungen aus Deutschland zeigen, dass die Lehrlingssuche in den letzten Jahren vor allem für kleinere Betriebe schwieriger geworden ist. Deshalb sollten die Unternehmen attraktive Ausbildungsbedingungen bieten und sie bei den Jugendlichen aktiv bewerben.
Die „Zukunftswerkstatt Südtirol“ der Handelskammer Bozen findet jährlich statt und hat den Zweck, wichtige Herausforderungen für die Zukunft Südtirols zu diskutieren. Ziel der diesjährigen Veranstaltungsreihe war es, die aktuellen Herausforderungen in der Lehrlingsausbildung zu erkennen und Zukunftschancen zu entwickeln.
Weitere Auskünfte erteilt das WIFO, Ansprechpartner Georg Lun, Tel. 0471 945 708 oder E-Mail: georg.lun@handelskammer.bz.it.