Von: APA/dpa
Im Kampf für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen haben französische Landwirte ihre Blockade von Autobahnen rund um Paris am Dienstag fortgesetzt. Alle acht in Richtung der Hauptstadt führenden Autobahnen seien unterbrochen, teilte die Agrargewerkschaft FNSEA mit. Auch in anderen Landesteilen Frankreichs dauerten die Blockaden von Autobahnen und teils auch großen Supermärkten an.
In Toulouse behinderten protestierende Bauern die Zufahrt zum Flughafen, wie die Präfektur mitteilte. Autoreifen und Strohballen wurden angezündet. Mit einem Großaufgebot sowie gepanzerten Fahrzeugen und Hubschraubern versucht die Polizei, Behinderungen durch die Proteste zu begrenzen. Bisher verliefen die Aktionen der Landwirte weitestgehend friedlich. Knapp 90 Prozent der Bevölkerung unterstützen nach einer Umfrage die protestierenden Bauern.
Besonders im Fokus der Ordnungskräfte steht ein großer Traktorkonvoi, der von Agen in Südfrankreich binnen mehreren Tagen den Großmarkt Rungis bei Paris erreichen und dann blockieren will. Mit gepanzerten Fahrzeugen und hunderten Bereitschaftskräften versuchte die Polizei am Dienstag mehrfach, den Konvoi zu stoppen, wie Medien unter Verweis auf die Polizei berichteten. Die Bauern aber durchbrachen Absperrungen und setzen ihren Weg Richtung Hauptstadt auf Nebenstraßen fort. Der weltgrößte Großmarkt Rungis, ein riesiger Umschlagplatz für Agrarerzeugnisse, wurde unterdessen mit gepanzerten Fahrzeugen und einer Einlasskontrolle der Polizei gesichert.
Der neue Premierminister Gabriel Attal hatte am Freitag bereits weitreichende Hilfszusagen gemacht, die den Landwirten aber noch nicht ausreichen. Gespannt warten sie auf die Regierungserklärung von Attal am Dienstagnachmittag, in der er erwartungsgemäß erneut zu den Bauernprotesten Stellung nehmen sollte.