Von: luk
Bozen – Gute Entlohnung, kurze Arbeitstage, lange Ferien: So werden die Vorteile des Lehrerberufes beschrieben, dem in Südtirol über 7.500 Frauen und etwa 2.500 Männer nachgehen. Landtagsabgeordnete Magdalena Amhof will am Weltlehrerinnentag auch auf die weniger attraktiven Seiten dieses verantwortungsvollen Berufes hinweisen. Sie dankt allen Lehrerinnen und Lehrern, die mit unermüdlichem Einsatz und großer Begeisterung die Kinder und Jugendlichen an Südtirols Schulen in der wichtigsten Phase ihres Lebens begleiten.
Am 5. Oktober steht der Lehrerberuf weltweit im Mittelpunkt. „An diesem Tag wollen wir auch in Südtirol die Arbeit aller Lehrerinnen und Lehrer würdigen und ihnen danken“, erklärt Amhof den Grund ihrer Aussendung. „Dabei sollte uns die besondere Bedeutung des Lehrerberufes für die individuelle Entwicklung unserer Kinder und für die gesellschaftliche Entwicklung unseres Landes bewusst sein. Der Beruf ist mit einer besonderen – ich würde sogar sagen, mit einer enormen Verantwortung verbunden“, betont Amhof, die selbst in diesem Beruf tätig war. Junge Menschen in ihrer wichtigsten Lebensphase zu betreuen, sei ein großes Privileg. Ähnlich wie die Eltern nehme man als Lehrperson direkten Einfluss auf die heranwachsenden Mädchen und Buben. „Lehrer und Lehrerinnen vermitteln niemals nur Wissen und Bildung allein. Sie werden als Vorbilder gesehen. Sie sind Meinungsbildner und Mentoren. Ebenso sind sie wertvolle Gesprächspartner und Stütze in problematischen Situationen. Lehrer und Lehrerinnen bieten den Schülern und Schülerinnen oft die Struktur, die im Elternhaus fehlt und die sie dringend brauchen“, ist Amhof überzeugt.
Obwohl der Lehrerberuf sehr viele schöne Seiten habe und die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen viel Freude und auch Verjüngungspotenzial biete, zählt er dennoch zu jenen Berufen, in denen sich Burnout und psychosomatische Krankheiten am häufigsten zeigen. Lehrpersonen müssen einen hohen Stress- und Lärmpegel Stand halten können. Sie begleiten vermehrt verhaltensauffällige Kinder. Sie lehren Kinder mit Migrationshintergrund und schlechten Sprachkenntnisse. Sie arbeiten mit anstrengenden Eltern zusammen und müssen sich ständig weiterbilden, um der digitalen Entwicklung gerecht zu werden. Durch diese Rahmenbedingungen büße der Lehrerberuf viel an Attraktivität ein. Der Lehrermangel werde deshalb von Jahr zu Jahr akuter. „Um weiterhin über qualifiziertes Lehrpersonal für die bestmögliche Ausbildung unserer Kinder zu verfügen, müssen Lehrerinnen und Lehrer die notwendige Unterstützung erhalten. Dazu gehören für mich neben angepassten Lehrplänen und Weiterbildungsmöglichkeiten auch der vermehrte Beistand von Schulpsychologen“, sagt Amhof. Ebenso bräuchte es ein gutes Konfliktmanagement, mehr Eigenverantwortung bei Schülern/innen und vor allem die Mithilfe der Eltern. „Der Lehrerberuf ist Berufung! Es ist nicht irgendein Job – im besten Falle ist er ein Traumjob“, so Amhof. Sie dankt allen, die sich für diesen Beruf entschieden haben und ihn leben und lieben.